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2016
Gespinstmotten
Pressenotiz der Gemeinde Ismaning
Den Namen tragen die Motten nicht zu unrecht. Alljährlich können Sie beobachten, wie die
Motten Bäume und Sträucher mit Gespinsten überziehen. Die Raupen verursachen den
fast vollständigen Kahlfraß der Pflanzen. Je nach Art bevorzugen sie Apfel, Weißdorn,
Süßkirschen, Traubenkirschen, Schlehen, Pfaffenhütchen u. a. Die Pflanzen erholen sich
relativ rasch von diesem Kahlfraß, noch im selben Jahr treiben sie neu aus. Allerdings kann
es manchmal zu vermindertem Wachstum und Ertragsausfall kommen.
Die Gespinstmotten stellen eine in sich geschlossene Familie der Schmetterlinge dar. Es
gibt eine Vielzahl an Arten in dieser Familie. In Mitteleuropa treten insgesamt 90 Arten auf.
Die verbreitetsten Arten sind:
− Apfelbaumgespinstmotte
− Pflaumengespinstmotte
− Spindelbaumgespinstmotte
− Traubenkirschengespinstmotte
Erkennen:
Während die Raupen mit einer Gesamtlänge von ca. 20 mm meistens schmutziggelb bis
grün und wenig behaart sind, fallen die Falter durch ihre weißen, gefransten Vorderflügel
auf, die mit auffälligen schwarzen Punkten versehen sind. Die Hinterflügel sind grau.
Lebensweise:
Der Lebenszyklus des Falters beginnt mit der Eiablage. Diese findet nach der Begattung
zwischen Juli und August statt. Das Gelege besteht aus 40 – 80 Eiern und wird an der
Rinde abgelegt sowie zum Schutz vor Fressfeinden mit einem Sekret überzogen. Nach
wenigen Wochen schlüpfen die Raupen und überwintern im Schutz der Sekretschicht. Im
Frühjahr ernähren sie sich von Knospen, jungen Trieben und Blättern. Gleichzeitig bilden
sie das Gespinst. Unter dieser Schutzschicht beginnen die Raupen im Juni mit der
Verpuppung. Kurz darauf schlüpfen die Falter. Und der Zyklus beginnt von vorne.
Die natürlichen Fressfeinde der Gespinstmotten sind Vögel und räuberisch lebende
Wanzen. Der Befall ist deutlich witterungsabhängig. Begünstigt werden die Gespinstmotten
durch warme Winterwitterung.
Gemeinde Ismaning
Abteilung Umweltschutz